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Besuch von der Columbia Universität in New York City am IDD

Besuch von der Columbia Universität in New York City am IDD

Der Bereich der Politischen Bildung am IDD hatte vom 08.-10. Mai Besuch aus Amerika: Professor Samuel Abrams von der Columbia University in New York City war zu Gast. Sein Forschungsinteresse richtet sich vor allem auf die Privatisierung im Bildungsbereich, welche in den Vereinigten Staaten bereits weitverbreitet ist. Schüler*innen werden dort Zuhause unterrichtet und privatökonomische Interessen sind fest in den Strukturen der Schulen verankert. Sein Buch „Education and the Commercial Mindset (2016) erschienen bei Harvard University Press, zeichnet diese Entwicklung detailliert nach und argumentiert die Gefahren und Herausforderungen der Privatisierung im Bildungssektor.

Aktuell befindet sich Professor Abrams im Rahmen eines Fulbright Fellowship für ein Jahr in Turku/Finnland und recherchiert dort für eine Fortsetzung seines Buches zum berufsbildenden Schulsystem. Dieses ist in Finnland wie auch Deutschland bereits fest etabliert und Professor Abrams nutzte die Gelegenheit, sich best practice Modelle in beiden Ländern anzuschauen und daraus Schlussfolgerungen für die Implementierung im amerikanischen Schulsystem abzuleiten.

Am Montag, 08.05.2023, besuchte er aus diesem Grund die Multi-Media Berufsbildenden Schulen in Hannover. Begleitet wurde er dabei von unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Theresa Bechtel. Neben der Hospitation von Unterrichtsstunden fand auch ein Gespräch mit dem Schulleiter, Herrn Jörg Söhnckens, statt, innerhalb dessen sich Professor Abrams über die Besonderheiten des deutschen, berufsbildenden Schulsystems informierte.

Dienstag, der 09. Mai sowie Mittwoch, der 10. Mai, standen ganz im Zeichen des akademischen Austausches. Professor Abrams hielt an diesen Tagen zwei Vorträge zu seinem Forschungsschwerpunkt. Der erste Vortrag fand im Rahmen des CINC-Kolloquiums statt und trug den Titel „The Origins and Limits of Educational Privatizations“. Professor Abrams informierte das Auditorium über die wesentlichen Gründe und Entwicklungen der Privatisierung des Bildungssystems in den USA. Dieser Überblick wurde beim zweiten Vortrag am Mittwoch dann vertieft und fokussiert vor allem die aktuellen und prognostizierten künftigen Entwicklungen. Abgerundet wurde der akademische Austausch durch einen Vortrag unseres wissenschaftlichen Mitarbeiters Bastian Vajen zu „Student’s conceptions of Citizenship in Germany“, in welchen sich – verbindend zum Thema von Sam Abrams - ein sehr wirtschaftsorientierter Blick auf Bürgerschaft zeigte. Die bestehenden Verbindungen befruchteten die Diskussion immens und ein reger Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede entstand.