Vom 1. bis zum 3. Oktober 2019 unternahm eine Gruppe von Mitarbeiter*innen unserer historischen Abteilung eine Studienreise nach Amsterdam. Ziel des Aufenthalts war es, in der niederländischen Hauptstadt wissenschaftliche Kontakte aufzubauen, Erfahrungen auszutauschen und neue Forschungsperspektiven zu gewinnen. Im Austausch mit diversen niederländischen Kolleg*innen wurden dabei nicht nur fruchtbare Gespräche geführt, sondern auch Impulse für künftige Projektideen gesammelt. So traf sich die Gruppe im Rahmen eines Besuchs des Anne-Frank-Hauses mit dem Projektleiter der pädagogischen Abteilung, mit dem sich ein anregendes Gespräch über didaktische Konzepte sowie aktuelle Diskurse und Herausforderungen der Gedenkstättenpädagogik ergab. Ähnlich gestaltete sich ein Treffen mit der Kuratorin und Leiterin für Sammlungen und Forschung des Amsterdam Museums, bei dem wiederum diverse Fragen der musealen Konzeption und Präsentation diskutiert wurden und zudem ein Einblick in das digitalisierte Sammlungskonzept des Museums gewonnen werden konnte. Neben diesen Gesprächen, mit dem Schwerpunkt auf musealen und didaktischen Themen, bestand ein weiteres wichtiges Ziel der Studienreise in der Knüpfung von Kontakten und dem Austausch von Erfahrungen und Meinungen im Bereich der neuen Sozialgeschichte. Hierfür besuchten die Mitarbeiter*innen sowohl das International Institute of Social History (IISH) als auch das Institute for War, Holocaust and Genocide Studies (NIOD), wobei in interessanten fachwissenschaftlichen Gesprächen mit der stellvertretenden Institutsdirektorin bzw. der Programmdirektorin „Genocide Studies“ vor allem Fragen nach der Überwindung der nationalsozialistischen Diktatur und Transition im Allgemeinen diskutiert wurden. Im IISH schloss sich zudem eine eindrucksvolle Führung durch die zugehörigen Archive an. Außerdem wurde das Duitsland Instituut (DIA) besucht, wobei im anschließenden Gespräch mit dem Direktor und weiteren Mitarbeitenden neben Diskussionen über die deutsch-niederländischen Beziehungen im Allgemeinen auch diverse politische und historische Themen erörtert werden konnten. Eine weitere, gerade für das laufende CHER-Projekt sehr relevante Station der Studienreise stellte ein in der angenehmen Atmosphäre eines typischen niederländischen „Braunen Cafés“ abgehaltenes Treffen mit zwei leitenden Professorinnen des Heritage Department der University of Amsterdam dar, bei dem sich diverse inhaltliche Anknüpfungspunkte und Anregungen im Hinblick auf sozialgeschichtliche Fragen und Cultural Heritage ergaben.
Nach drei Tagen intensiver Diskussion und spannender neuer Ansätze ging es für die Gruppe – mit frischen Impulsen und potenziellen Projektideen im Gepäck – zurück nach Hannover.