Vortrag von Karin Cudak
16. Mär 2022, 18.00 bis 20.00 Uhr
Der Vortrag findet online statt
„Wer die Gesellschaft verändern will“, bemerkt der Soziologe Armin Nassehi, „verändert ihre Organisationen“. Das klingt einfacher, als es ist. Denn institutionelle Arrangements verweisen auf eigenwillige Geschichten, ihre Strukturen und Semantiken folgen eingeschliffenen Mustern. Am Beispiel von gesellschaftlicher Mobilität und Vielfalt zeigt sich jedoch, dass diese Arrangements auch Wandlungen unterliegen. Die europäische Freizügigkeit verdeutlicht dies in besonderem Maße: Sich frei im EU-Binnenraum zu bewegen, mobil zu sein, gehört – jenseits pandemischer Zeiten – zur Selbstbeschreibung des politischen Projekts der EU par excellance. Als Bürgerrecht steht die Freizügigkeit allen Unionsbürger*innen offen. Öffentliche Debatten, institutioneller Alltag und soziales Miteinander sprechen diesbezüglich allerdings sehr unterschiedliche Sprachen. Karin Cudak widmet sich in ihrem Vortrag diesem widersprüchlichen Sachverhalt und blickt – jenseits programmatischer Selbstbeschreibungen – auf EU-Mobilität im urbanen Alltag. Bezugnehmend auf ihre langjährige Forschung beleuchtet sie die Frage: Wie gehen Schule und Quartier mit EU-Migration ‚aus Südosteuropa‘ um?
Mit einem Kommentar von Guillermo Ruiz, Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma
Karin Cudak, Sozial- und Bildungswissenschaftlerin, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Flensburg, Lehrerin und Lehrbeauftragte an der Hochschule Hannover. Sie ist u.a. Ko-Autorin der „Romnokher-Studie 2021. Ungleiche Teilhabe. Zur Lage der Sinti und Roma in Deutschland“ (2021) und Autorin der Studie „Bildung für Newcomer. Wie Schule und Quartier mit Einwanderung aus Südosteuropa umgehen“ (2017).
Teilnahme
Die Veranstaltung findet online über die Plattform Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Organisation und Kontakt
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Online-Vortragsreihe „Freizügigkeit für alle? Institutioneller Rassismus und EU-Migration“ statt und wird vom Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität in Kooperation mit dem Bildungsforum gegen Antiziganismus, der Hochschule Hannover und der Kommunalen Hochschule für Verwaltung in Niedersachsen veranstaltet.
Gefördert im Rahmen der Ausschreibung „Zukunftsdiskurse“ des Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.
Kontakt: Tobias Neuburger, neuburger[at]idd.uni-hannover.de